Erythrit hinterlässt einen kühlenden Effekt
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Erythrit

Im Artikel «Süssstoffe und Zuckeralkohole – eine Übersicht» haben wir kurz zusammengefasst, was Süssstoffe und Zuckeralkohole sind. Zudem haben wir Ihnen den Süssstoff Thaumatin vorgestellt. Heute widmen wir uns dem Zuckeralkohol Erythrit.

Zuckeralkohole werden nur zu einem Teil von der menschlichen Darmwand aufgenommen. Das ist zwar positiv, was die Energieaufnahme anbelangt. Es birgt aber auch einen entscheidenden Nachteil. Die unverdauten Zuckeralkohole wandern in den Dickdarm. Die Bakterien im Dickdarm bauen zwar einen Teil der Zuckeralkohole ab. Dies kann aber zu Blähungen führen. Darüber hinaus haben die Zuckeralkohole im Dickdarm den Effekt, dass Wasser in den Dickdarm gezogen wird. Dies kann zu Durchfall führen. Lebensmittel, die mit Zuckeralkoholen gesüsst werden, sind deshalb mit der Aufschrift «Kann abführend wirken» versehen.

 

Erythrit ist hier eine Ausnahme. Erythrit ist von seiner Struktur etwas anders aufgebaut, als die anderen Zuckeralkohole. Er wird deshalb besser aufgenommen und führt erst in wesentlich höheren Konzentrationen zu den lästigen Beschwerden wie Blähungen und/oder Durchfall. Ausserdem wird Erythrit innerhalb von 24 Stunden unverändert wieder über die Nieren ausgeschieden.

 

Zuckeralkohole kommen alle, mit Ausnahme von Lactit, in der Natur vor. Erythrit kommt natürlicherweise in geringen Mengen in Käse, Trauben, Wassermelonen, Birnen, Pilzen und fermentierten Lebensmitteln wie Sojasauce vor. Mithilfe bestimmter Pilze kann er auch technisch aus Glucose oder Saccharose (Haushalt-Zucker) hergestellt werden. Die Süsskraft von Erythrit ist geringer als die von Haushalt-Zucker. Sie liegt bei 0,6-0,8. Der Haushalt-Zucker bildet hier die Referenz und wird mit 1 angegeben. Das heisst Erythrit süsst bis etwa ein Drittel weniger stark.

 

Ein Vorteil von Erythrit ist, dass er keinen auffälligen Beigeschmack hat, wie dies zum Teil Süssstoffe haben. Allerdings hinterlässt er einen kühlenden Effekt, weshalb er sich nicht für alle Speisen gleich eignet. Erythrit ist hitzestabil und verhält sich ähnlich wie Haushalt-Zucker. Daher eignet er sich zum Kochen und Backen. Dabei sollten Sie aber bei herkömmlichen Rezepten beachten, dass Sie mehr Erythtrit einberechnen müssen, da die Süsskraft geringer ist als die von Haushalt-Zucker. In kaltem Wasser löst sich Erythrit eher schlecht auf. Warme Getränke können aber mit damit gesüsst werden. Industriell wird Erythrit nicht nur in kalorienreduzierten Produkten eingesetzt, sondern auch in Fisch- und Meerestierzubereitungen, sowie in Likören.

 

Wenn Sie also auf der Suche nach einer Alternative zu Zucker sind, lohnt es sich Erythrit auszuprobieren.

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