Schauen Sie genau hin
© Sasajo, Fotolia

Ist das vegetarisch? - Teil 2

Karmin macht alles so schön rot

In unserer Reihe «Ist das vegetarisch?» gehen wir der Frage nach, welche Lebensmittel zwar vegetarisch anmuten, im Endeffekt aber gar nicht vegetarisch sind.

 

Heute widmen wir unser einer E-Nummer, der 120. Die steht für den Zusatzstoff Karmin, (auch Carmine, Cochinille, Cochineal oder Karminsäure). Echtes Karmin ist ein natürlicher Farbstoff, der aus den befruchteten und getrockneten Weibchen der Scharlachschildlaus gewonnen wird. Somit ist dieser Zusatzstoff nicht vegetarisch.

 

Die gute Nachricht dabei ist, dass im Gegensatz zu den Verarbeitungshilfsstoffen, die wir in unserem letzten Artikel erwähnt haben, Zusatzstoffe in der Zutatenliste vermerkt werden müssen. Dies macht es zumindest einfach herauszufinden, ob ein Produkt vegetarisch ist oder nicht.

 

Echtes Karmin ist relativ aufwändig in der Herstellung und kann bei zu Allergien neigenden Personen Reaktionen auslösen. Er wird deshalb mehr und mehr durch synthetische Varianten ersetzt. Als natürliche Alternative werden Rote-Bete-Saft und die Alkannawurzel eingesetzt. Dennoch gilt es beim Kauf von besonders schön roten Produkten, die Augen offen zu halten. Der Zusatzstoff ist unter anderem nach wie vor in Süssigkeiten, rot gefärbten Milchprodukten, Säften und Fruchtzubereitungen, Konfitüren, Spirituosen und Weinen zu finden.

 

Der rote Farbstoff wird aber nicht nur in der Lebensmittelherstellung verwendet. Er kommt auch in der Kosmetikindustrie zum Einsatz. Vielleicht schauen Sie also demnächst mal in Ihrem Spiegelschrank im Badezimmer nach, ob Ihre Produkte mit der E-Nummer 120 versetzt sind. Dies kann zum Beispiel bei Lippenstiften, Lidschatten und sogar Haarshampoos der Fall sein.

 

Weitere «tierische» E-Nummern

Ein weiterer «tierischer» Zusatzstoff findet sich in der Backwarenherstellung. Es handelt sich um L-Cystein mit der Nummer E920. Es dient dazu Mehle leichter knetbar zu machen. Früher wurde die Aminosäure Cystein, da sie in Haaren und Federn vorkommt, aus diesen mit Hilfe von Salzsäure gewonnen. Heute wird E920 mit Hilfe von Mikroorganismen auf biotechnologischem Weg hergestellt.

 

Es gibt noch eine Reihe weiterer Zusatzstoffe, die tierischen Ursprungs sind. Eine Liste dazu finden Sie hier.

 

In unserem nächsten und letzten Artikel unserer Reihe wenden wir uns noch einmal den Knabbereien zu. Wir wünschen Ihnen bis dahin viel Spass beim E-Nummern aufspüren.

Neuen Kommentar hinzufügen:

Mit dem Klick auf "Kommentar senden" erklären Sie einverstanden mit unserer Nutzungsbedingungen und unseren Datenschutzbestimmungen.