Johanniskrautöl
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Johanniskraut – bringt Licht ins Dunkel

Die Johanniskraut Pflanze mit ihren gelben Blüten wächst am liebsten dort, wo die Sonne scheint. Nebst den vielen positiven Eigenschaften als bewährte Heilpflanze, dürfen aber auch die Nebenwirkungen nicht ausser Acht gelassen werden.

Die Sonnenkönigin

Die Heilkraft schöpft die Pflanze aus der Sonne. Die stärkste Wirkung und damit die wertvollsten Inhaltsstoffe soll sie drei Tage nach der Sonnenwende, am 21. Juni - dem längsten Tag des Jahres - besitzen. Die Sommersonnenwende galt früher als idealer Zeitpunkt, um die Kräuter einzusammeln. Dann steht sie in voller Blüte und in den Blättern, besetzt mit vielen kleinen weissen Punkten, sind die wertvollen ätherischen Öle und das Harz der Pflanze zu finden. Die Blätter können zwischen den Fingern zerrieben werden, dies fördert eine blutrote Flüssigkeit zu Tage, welche dem Johanniskrautöl die Farbe gibt.

 

Anwendung

Bereits in der Antike wurde die Heilkraft des Johanniskrauts geschätzt. Damals wurde die Pflanze vor allem in der Wundbehandlung eingesetzt. Das Johanniskraut besitzt Stoffe, welche wachstumshemmend auf Bakterien wirken und Wunden dadurch schneller abheilen lassen. Heutzutage kennen wir die Pflanze als Stimmungsaufheller und Antidepressiva aus der Natur. Insbesondere in der dunklen Jahreszeit wird sie gerne bei Angstzuständen, Unruhe und depressiven Verstimmungen eingesetzt. Auch Lichtpflanze genannt, soll sie das Düstere in uns Menschen vertreiben. Die enthaltenen Wirkstoffe beeinflussen unser Nervensystem und helfen unsere Psyche wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Das Johanniskraut wurde auch an den Häusern und Ställen befestigt, um Gewitter und Hexen abzuwenden. Die Bezeichnung von früher als Blutkraut, Hexenkraut und Waldburgiskraut lässt darauf schliessen, dass das Kraut schon damals die melancholischen Gedanken vertrieben hat. In der Küche wird das Kraut kaum verwendet, da es im Geschmack eher bitter ist. Manchmal wird es in Rezepturen für Fischmarinaden hinzugefügt.

 

Nebenwirkungen

Nebst all den guten Eigenschaften gibt es auch einige Nebenwirkungen. Zu den wichtigsten Nebenwirkungen gehören Hautreaktionen, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und insbesondere auch ein Wirkverlust von hormonellen Empfängnisverhütungsmitteln. Deshalb sollte immer ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden, bevor die Pflanze innerlich oder äusserlich angewendet wird.

 

In den längsten Tagen des Jahres gepflückt, erhellt uns das Johanniskraut die dunkle Jahreszeit und erinnert uns daran, dass die Tage bald wieder länger werden.

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