Das Kind an der Brust.
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Beratung in besonderen Situationen

Stillen, wenn Ihr Kind unter Blähungen leidet

Die Ursachen von sogenannten Dreimonatskoliken in den ersten drei bis fünf Lebensmonaten ist bislang unbekannt. Deshalb heisst es oft, durchstehen und abwarten. Sollte Mama nach dem Konsum von bestimmten Nahrungsmitteln selbst verstärkt an Blähungen leiden, kann es sinnvoll sein, diese Nahrungsmittel zu meiden. Eine grundsätzliche Empfehlung, auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten, gibt es aber nicht. Jedoch können Faktoren wie Stress der Mutter oder starke äussere Reize auf das Kind verstärkend wirken.

Tipps:
• Vermeiden Sie hastiges und zu schnelles Trinken des Kindes, da es sonst viel Luft schluckt. Versuchen Sie Hungerzeichen Ihres Babys frühzeitig zu deuten und lassen sie es nicht zu lange warten. Ihr Baby ist hungrig, wenn es den Mund weit aufsperrt, den Kopf von einer Seite zur anderen schmeisst oder die Finger in den Mund nimmt.
• Lassen Sie Ihrem Baby genug Zeit zum «Görpseln», es ist wichtig und manche Kinder brauchen dafür einfach ein Bisschen mehr Zeit
• Achten Sie darauf, dass Ihr Baby die ganz Brust in den Mund nimmt
• Vermeiden Sie Hektik und zu starke Reize für Ihr Kind und planen Sie regelmässig Ruhezeiten ein

Umgang mit abgepumpter Muttermilch

Möglicherweise sind Sie bereits wieder in den Berufsalltag eingestiegen oder haben andere Gründe, Muttermilch abzupumpen.

Tipps: 
• Achten Sie auf eine ausreichende Händehygiene
• Nehmen Sie sich Zeit und suchen Sie sich einen ruhigen Ort auf, um abzupumpen
• Lagern Sie die abgepumpte Milch im Kühlschrank bei 4 bis 6 Grad bis zu 72 Stunden oder im Tiefkühlfach bei minus 20 bis minus 40 Grad bis zu 6 Monate. Sollten Sie unterwegs sein, ist abgepumpte Milch bei Zimmertemperatur für 6 bis 8 Stunden haltbar
• Vermieden Sie zur Erwärmung von Muttermilch die Mikrowelle. Einerseits wird die Milch nicht gleichmässig erwärmt und andererseits zerstört sie wichtige Nährstoffe. Erwärmen Sie die Milch deshalb im warmen Wasserbad
• Benutzen Sie für das Auftauen gefrorener Muttermilch keine Geräte, sondern lassen sie im Optimalfall über mehrere Stunden im Kühlschrank auftauen
• Schütten Sie bereits erwärmte, aber nicht konsumierte Milch unbedingt weg und verwenden diese nicht ein weiteres Mal

Stillen, wenn Mama an Diabetes leidet

Untersuchungen haben gezeigt, dass Kinder ein erhöhtes Risiko haben, ein Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) zu entwickeln, wenn die Mutter an diesem leidet (USA 1984: 20-Jahre-Diabetes-Rate von Kindern von Frauen mit Typ-1-Diabetes1,3% (Warram 1984, EK IIb), Deutschland 2004: 5-Jahres-Rate 0.8% (Bonifacio 2004, EK IIb), Finnland 2006: 20-Jahres-Rate 5,3% (Harjutsalo 2006, EK IIb). Die Leitlinie «Diabetes und Schwangerschaft» empfiehlt diesen Müttern ausdrücklich, ihre Kinder zu stillen.

Quelle: S3-Leitlinie 057/023: Diabetes und Schwangerschaft. Stand: 12/2014.

Tipps: 
• Stillen Sie Ihr Neugeborenes so früh wie möglich
• Suchen Sie sich bei Bedarf eine Beratungsstelle auf, um die bestmögliche Unterstützung zu bekommen

Wir hoffen, Ihnen mit den obigen Tipps weiterhelfen zu können und wünschen Ihnen und Ihrem Baby gute Gesundheit!

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