Die leuchtenden Sonnenblumen bringen viel mit sich.
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Sonnenblumen-Hack, was ist denn das?

Wie aus den blühenden Sonnenblumen proteinreiche Stücke entstehen, erfahren Sie im folgenden Bericht.

Die Sonnenblumen gehören in Europa nicht nur zu den beliebtesten Gartenblumen, sondern werden auch oft auf Feldern zur Gewinnung von Sonnenblumenöl und Sonnenblumenkernen angepflanzt. Im Sommer wirken die gelb-grünen Feldern wunderbar. Zudem können Sie an der blühenden Sonnenblume die Himmelsrichtungen ablesen. Die geöffnete Blüte richtet sich stets nach Osten. Die teilweise bis drei Meter hohe Pflanze enthält nach der Blüte bis zu 2000 Kerne. Bislang wurden diese Kerne vor allem als Rohstoff zur Erzeugung von Speise- oder Kosmetiköl genutzt. Seit einigen Jahren wird auch das darin enthaltene Protein verwendet. Einerseits wird es als Proteinpulver und anderseits als Sonnenblumenhack verkauft. Das Proteinpulver wird meist in Müesli- oder Backmischungen oder als veganes Alternativprodukt zu Milchproteinen angeboten. Das Sonnenblumen-Hack wird aus Resten hergestellt, welche bei der Sonnenblumenöl-Pressung anfallen. Diese kleinen protein- und nahrungsfaserreichen Stücke könnten auch anders benannt werden. Da dieses Nahrungsmittel in der Küche jedoch eingesetzt werden kann wie tierisches Hackfleisch, vertreiben es die Produzenten im Handel unter der Bezeichnung «Hack».

Herstellung
Durch die Kalt- oder Warmpressung wird das Öl aus den Sonnenblumenkernen herausgepresst. Einerseits entsteht so Öl und anderseits bleibt ein Presskuchen übrig. Dieser Presskuchen enthält im Verhältnis zu den Kernen wenig Fett, dafür viel Proteine und Nahrungsfasern. Genau dies nutzen die Produzenten des Sonnenblumenhacks. Sie erhitzen diesen Presskuchen in einem Extruder und bringen die Masse in eine Hackform. Ohne Zugaben von Konservierungsstoffen oder Gewürzen kommt das Produkt später in den Handel.

Nährwerte
Auf 50 Gramm Sonnenblumenhack kommen 10 Gramm Nahrungsfasern und 26 Gramm Proteine. Zum Vergleich: 100 Gramm Poulet oder 250 Gramm Magerquark enthalten gleichviel Proteine und keine Nahrungsfasern.

Das noch weniger bekannte Produkt bringt viele Vorteile mit sich. So wird es aus einer in Europa regionalen Kulturpflanze gewonnen. Die Sonnenblume stellt wenig Anforderungen an die Umgebung. Anders als die Schnitt-Sonnenblumen ist das Saatgut der Kürbiskern-Sonnenblumen nicht gentechnisch verändert. Dadurch spenden die Blüten den Honig- und Wildbienen wertvollen Nektar sowie Pollen und gleichzeitig bleibt der Artenreichtum der Wildpflanzen erhalten. Zudem wird der Rest, welcher bei der Ölherstellung entsteht, sinnvoll weiterverwendet. Das Sonnenblumenhack ist durch seine trockene Art lange haltbar und im Gewicht sehr leicht. Auch ist es geeignet für Personen mit Zöliakie oder Sojaunverträglichkeit. Es kann wie Hackfleisch verwendet und eingesetzt werden. Einzig bei den Grammangaben dürfen Sie die Fleischmenge durch drei teilen und erhalten dann die Mengenangabe für trockenes Sonnenblumenhack.

Vielleicht kaufen Sie sich ein Packet dieses Hacks, wenn Sie es das nächste Mal in einem Reformhaus oder Spezialitätenladen entdecken.

Nächste Woche finden Sie an dieser Stelle ein ausgewogenes und nachhaltiges Gericht für die ganze Familie – natürlich mit Sonnenblumen-Hack.

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